Quantcast
Channel: netzmensch-design blog » Firefox
Viewing all articles
Browse latest Browse all 2

Wechsel zu Google Mail

0
0

So wie es aussieht habe ich nun, bis auf mein PC Betriebssystem, alles von Google – Handy, Browser, Feedreader und nun auch Email. Wobei ich aber hinzufügen muss, dass diese Schritte sehr lange auf sich haben warten lassen. Meine Bedenken waren und sind wahrscheinlich die gleichen wie bei einigen von euch: kein wirklicher Datenschutz, persönliche Profile, die Datenkrake usw. Sehr lange habe ich mit mir gehadert und versucht, auf Alternativen zu setzen. Doch wie sehen die aus?

Fangen wir mit dem Feedreader an, denn der war das Erste, was ich gewechselt hatte. Meine erste Berührung machte ich eigentlich mit NewsDemon, der wie auch Netnewswire von Newsgator verschenkt wurde. Nachdem ich für kurze Zeit ein rein lokales Verzeichnis verwendet hatte, wurde bereits bei der Benutzung auf Laptop und Desktop klar, dass ich eine Synchronisierung benötige. Newsgator war zu dieser Zeit das Maß der Dinge, da eine einfache Synchronisierung samt extrem guter Clients geboten wurde. Nach einiger Zeit wurde das Newsgator Netzwerk allerdings abgeschafft und stattdessen auf den Google Reader verwiesen – warum, weiß wohl keiner so genau. Glücklicherweise wurde man auch gleich bei der Migration unterstützt und so bekam man vom Wechsel mehr oder weniger gar nichts mit. Das war der erste Schritt.

Teil 2 geschah im letzten Jahr, als ich von den gewohnten Windows Mobile Handys auf Android wechselte. Zuerst mit einem HTC Magic, seit Anfang diesen Jahres nun mit dem Motorola Milestone, bin ich seither mehr oder weniger gläsern für Google – meine Mails kommen per Push von Google, meine Kontakte sowie der Kalender werden auch über dieses Konto synchronisiert und Google Lattitude ist mir auch nicht fremd. Aber ich muss sagen: ich finde das alles sehr klasse. Die Grundidee hinter Android, nämlich die Freiheit, wird relativ groß geschrieben, wodurch man sehr viel mit dem Handy anstellen kann. Die Nachteile, die sich dadurch ergeben, hatte ich bereits in entsprechenden Artikeln hier erläutert – Fakt ist, dass die Geräte noch immer nicht ausgereift genug sind, um mit dem iPhone zu konkurrieren. Trotzdem bzw. besser weil dieses noch kein Multitasking kann, ist es wesentlich angenehmer zu bedienen, da das System eben nicht an jeder Ecke hängt. Bis auf diesen Nachteil ist Android aber trotzdem ein sehr gutes Handy-Betriebssystem, von welchem ich vor 4 Jahren noch nicht gewagt hätte zu träumen…

Die letzten beiden Ereignisse waren nun der Wechsel zu Google Chrome sowie zu Google Mail. Die Wahl für Chrome bildete sich über die Zeit aus, da Firefox unter OSX schon lange nicht mehr zu gebrauchen war und Safari eben auch nicht immer das Gelbe vom Ei ist. Chrome ist extrem schnell, bietet auch gute Plugins und macht einfach Spass beim Surfen.

Warum ich nun zu Google Mail gewechselt bin, ist mir selbst noch nicht zu 100% klar. Die Bedenken, die die meisten bei Google haben, sind hier aber unbegründet. Ja, Google liest die Mails mit, aber das automatisiert für die Einbindung der Werbung auf meinem Profil. Ich denke einfach, dass eine neue Zeit des Datenschutzes und des Umgangs mit eben diesem gekommen ist. Nicht nur der Wirtschaft bringt Personalisierung Vorteile, auch ich habe etwas davon. Amazon beispielsweise weiß manchmal sogar genau, was ich haben möchte, bevor ich es selbst weiß. Ob ich dann wirklich kaufe oder nicht, ist aber noch immer mir selbst überlassen. Und sind wir doch mal ehrlich: alle schimpfen auf die Datenkrake Google, aber auch hier in Deutschland wird mit Daten nicht sensibler umgegangen – siehe Telekom-Datenskandal. Und wer garantiert mir, dass mein Anbieter nicht auch meine Mails liest? Relativ hohe Sicherheit kann ich nur haben, wenn ich meinen eigenen Mailserver bei mir im Keller betreibe – erst dann kann ich mit hoher Sicherheit ausschließen, dass niemand heimlich mitliest. Ich verstehe also nicht diese Aufregung, die um das Thema gemacht wird. Wirklich vertrauliche Sachen kann ich verschlüsseln, per Telefon oder direkt von Angesicht zu Angesicht klären. Und wenn ich ehrlich bin: mir ist es 10x lieber zu wissen, dass meine Mails automatisiert mitgelesen werden als es nicht zu wissen, und mich in Sicherheit zu wiegen.

Und warum bin ich nun gewechselt? Google bietet mir knappe 8 GB Speicherplatz, sehr zuverlässiges imap über SSL, einen extrem guten Webclient und eine sehr hohe Verfügbarkeit sowie Geschwindigkeit. Vom besten Spamfilter überhaupt will ich gar nicht reden. Es gibt, zumindest nach derzeitigen Kenntnisstand, keinen vergleichbaren kostenlosen Anbieter. Nachdem ich nun seit über 5 Jahren per POP befüllte, lokale Postfächer betrieben hatte, war die Zeit nun reif für modernes imap. So hab ich nun auf jedem Gerät den gleichen Stand und muss nicht mehr hin und her kopieren. Bei meinem vorherigen Anbieter – GMX – hätte ich für diese Features ordentlich draufzahlen müssen.

Wenn ich vollen Datenschutz usw. haben will, dann sollte ich mich in meinen Keller einschließen und gar nicht mehr vor die Tür gehen, kein Internet verwenden und am besten nur noch in die Glotze schauen. Dann verblöde ich zwar völlig, bin aber ziemlich anonym…


Viewing all articles
Browse latest Browse all 2

Latest Images

Trending Articles



Latest Images